Samstag, 25. August 2007

Ein Loch ist im... Boden!

Fotoalbum Aushub

Ein ziemlich großes sogar. Seit letzem Samstag sind wir stolze Besitzer einer offenen Baugrube samt riesigen Aushub-Hügeln drumherum.

Von Aushub


Irgendeiner unserer Handwerker hatte mal gesagt, die Leute, die beim Hausbau noch ein regelmäßiges Blog schreiben können, haben noch zu viel Zeit und sind nicht ausgelastet... Wenn das stimmt, sind wir ziemlich gut ausgelastet - dieser Eintrag liegt jetzt seit 6 Tagen im "Entwurfs"-Status hier rum...

Aber nun zu unserer Baugrube: Am Freitag Abend waren wir noch kurz am Grundstück und haben weitere Nachbarn kennengelernt. Nur zwei Grundstücke weiter haben Olav und Elke aus Balzfeld (die Welt ist klein!) ihre Baugrube ausgehoben. Sie haben ein Grundstück, daß von der Lage, der Größe, der Ausrichtung und dem Gefälle sehr ähnlich wie unseres ist, nur eben eine Ecke weiter. Sie bauen ein Stein-auf-Stein-Haus, also werden sie wohl etwas länger bauen als wir, auch wenn sie einen Tag früher angefangen haben.

Beide Bauherren haben ein Baugrundgutachten anfertigen lassen (Massa macht das, im Gegensatz zu noch vor ein paar Jahren, inzwischen von sich aus). In unserem Gutachten wird ein Bodenaustausch (also der zusätliche Aushub von 30 cm Erde und die Auffüllung mit verdichtetem Schotter) empfohlen, da unser Boden bei starkem Wasseraufkommen die erforderliche Tragkraft evtl. nicht mehr erbringen könnte. Natürlich lassen wir das machen, obwohl es extra kostet, denn wir wollen ja nicht irgendwann im Gewährleistungsfall alleine dastehen, weil sich Haus- oder Kellerbauer auf das nicht beachtete Gutachten berufen.

Komischerweise scheinen wir aber die einzigen zu sein, die diesen Aufwand treiben. Weder erwähnt das Gutachten der Nachbarn solche "Herausforderungen", noch hat die Tiefbaufirma, die das ganze Baugebiet erschlossen hat und auch einige Baugruben ausgehoben hat, etwas davon gehört. Man sieht uns also von allen Seiten an, als wären wir etwas plem-plem, weil wir das machen lassen. Aber wir werden sehen, wie es in 10 Jahren aussieht - wahrscheinlich steht dann unser Haus alleine auf seinem Fleck, während der Rest des Baugebiets ein paar Meter weiter hangabwärts liegt ...

Am Freitag Abend dann noch eine Hauruckaktion im Baumarkt mit müden und quengeligen Kids und planlosen Verkäufern, um das Material für unser Schnurgerüst (O-Ton Baumarkt-Verkäufer: "Was ist ein Schnurgerüst?") und eine Leiter für die Baugrube zu besorgen.

Am Samstag sind wir dann ganz früh aus den Federn, um vor dem geplanten Baubeginn um 9:00 noch vernünftig zu frühstücken, die Kids einzupacken und noch ein paar Erledigungen zu machen. Als wir am Grundstück ankamen, war Bodo Mario mit dem Bagger schon da, besprach mit uns den Ablauf und legte dann auch gleich los. Mit unglaublicher Feinfühligkeit steuerte er die große Baggerschaufel um alle Pfosten (Gebäudeabsteckung) und Randsteine herum und schaffte erst einmal die ersten 20-30 cm Mutterboden beiseite. Dieser ist ja wegen der enthaltenen Kleinstlebewesen sehr wertvoll, denn daraus soll später unser Garten sprießen.

Von Aushub


Danach ging es in die Tiefe, um den Rest der Baugrube auszuheben. Zwischenzeitlich kam unser externer Gutachter, Herr Lehmann, vorbei und besprach mit uns die weiteren Schritte. Auch er empfahl uns, den Bodenaustausch durchführen zu lassen, und gab uns einige wertvolle Tips in Bezug auf Kellerabdichtung und Heizungsplanung.

Wir (bzw. der Kellerbauer) hatten eigentlich geplant, den Bereich des späteren Carports gleich zu schottern, damit der Kran darauf einen sicheren Standplatz hat. Mario sagte uns gleich, daß das nichts werden würde, und er sollte Recht behalten: Alle nicht ausgehobenen Bereiche des Grundstücks sind jetzt mit riesigen Erdhaufen bedeckt. Da muß sich der Kran eben auf die Straße stellen, was aber lt. Gemeinde und Kellerbauer kein Problem darstellt.

Zum Mittag hatten wir geplant, uns und dem netten Baggerfahrer ein paar belegte Brötchen zu organisieren. Wie das mit Plänen so ist, klappte das zunächst nicht, weil unser eigentlich immer zuverlässiger "Muli" (Familienkutsche) nicht anspringen wollte. Zunächst glaubten wir an einen Defekt in der Elektronik oder der Wegfahrsperre, da der Rest der Elektrik noch funktionierte, aber die Ursache war einfach: Durch die langen Bretter für das Schnurgerüst hatten wir über Nacht die Kofferraumklappe offen gelassen (wohlgemerkt, bei abgeschalteter Beleuchtung), und dann (nachdem das Auto am Morgen einwandfrei angesprungen war) war auch noch fast den ganzen Vormittag das Radio gelaufen => Batterie fast leer! Nach kurzer Starthilfe durch einen Kollegen der Fa. Eckert schnurrte unser Muli wieder wie neu. Die Brötchen mit leckerem Fleischkäse kamen zwar etwas verspätet, lockten Mario aber dennoch "nur ganz kurz" aus seinem Bagger. Dort müssen brutale Temperaturen geherrscht haben, uns war schon vom zusehen heiß.

Von Aushub


Nachmittags ließen wir den Bagger dann alleine weitermachen und erledigten noch ein paar Besorgungen. Als wir gegen 18:00 wieder auf die Baustelle kamen, war der Aushub fertig, sogar die Ausgleichsschicht war schon drin und mußte nur noch verdichtet werden. Mario kämpfte sich in über 3 m Tiefe bis zu den Kanalanschlüssen durch, damit dort die Abwasserleitungen angeschlossen werden können, wenn der Kellerbauer kommt.

Von Aushub


Mit einem Teil von insgesamt 200 m² Baufolie sicherten wir dann, so gut es ging, die Böschungen und den ersten Teil des Aushubs gegen Abrutschen durch Regen ab. Unsere ersten Versuche waren noch etwas stümperhaft, aber da der Rest der Woche bis heute trocken war, konnten wir noch nachbessern.

Nach diesem Tag war die Voraussetzung erfüllt, daß der Kellerbauer anrücken kann. Was jetzt noch fehlt, besorgen wir in den kommenden Tagen.

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